Ehrenamt an der Grundschule Neunkirchen

Deutschland hat zu wenig Lehrer, das ist mittlerweile sattsam bekannt. Vor allem an den Grundschulen wird sich der Lehrermangel in Zukunft deutlich verschärfen. Wie eine aktuelle Bertelsmann-Studie belegt werden bis 2015 etwa 35.000 Lehrkräfte im Grundschulbereich fehlen. Andrerseits nimmt die Arbeitsbelastung von Lehrerinnen und Lehrern durch große Klassen, unkonzentrierte Kinder und Zusatzaufgaben wie Inklusion und Seiteneinsteiger ohne Deutschkenntnisse deutlich zu. Was kann helfen?
Eine gute Unterstützungsmöglichkeit für Schulen bei der Bewältigung derzeitiger Herausforderungen bietet das Ehrenamt. Gleichzeitig ist festzuhalten, dass Schulen auch einen interessanten Aktionsraum für ehrenamtliche Tätigkeiten darstellen können. Sie ermöglichen eine sehr verantwortungsvolle, aber auch vielseitige, zeitlich begrenzte und flexibel planbare Arbeit mit Kindern.
An der Grundschule Neunkirchen setzen wir Ehrenämtler in 2 Bereichen ein: Als Sprachhelfer für Seiteneinsteiger ohne Deutschkenntnisse und als Lesepaten, die nachmittags während der OGS mit Kindern Lesen üben.

Das Lesepaten-Projekt besteht seit April 2008. Seinerzeit startete eine feste Gruppe von 7 Seniorinnen und einem Senior im täglichen Wechsel als Lesepatinnen und Lesepaten in unserer OGS. Während der Hausaufgabenbetreuung zwischen 14:00 und 15:00 Uhr gehen einzelne Kinder für jeweils 15 Minuten Lesetraining zu einem der Lesepaten. Dabei werden nicht nur besondere Worte erklärt, deren Aussprache oder bestimmte Ausdrucksweisen, sondern es gibt auch Ratschläge, wie die Schützlinge zuhause ihr Lesen verbessern können.

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Lesepatin Frau Müller liest mit Conner

Etwa alle 4-6 Wochen findet eine Sitzung der Lesepaten mit der Schulleitung, einer Kollegin und der OGS-Leiterin statt, in der die getane Arbeit evaluiert wird und die folgenden Wochen geplant werden.
Unsere Lesepaten nehmen ihre Aufgabe verantwortungsvoll und engagiert wahr und zwischen ihnen und den betreuten Kindern ist ein vertrautes, fast familiäres Verhältnis entstanden. Daher sind nicht nur deutliche Lernfortschritte beim Lesen Folge dieser fruchtbaren Zusammenarbeit, auch die sozial-emotionale Entwicklung der Kinder wird in dieser 1:1 Betreuung gefördert und die Senioren spüren immer wieder  die Bedeutung ihrer Zuwendung zu den Kindern.
Das Sprachhelfer-Projekt gibt es seit den Herbstferien 2014. Hierbei kommen unsere ehrenamtlichen Helfer an einem oder auch an mehreren Morgen in die Schule holen einzelne Kinder jeweils für eine Schulstunde mal aus der Klasse heraus und fördern sie in einer 1:1-Betreuung in der deutschen Sprache. Praktisch bedeutet das, dass diese Leute mit den Kindern sprechen, Dinge zeigen und benennen, Bilderbücher anschauen, Spiele spielen, kurzum tun sie all das, was man auch mit kleinen Kindern tun, die Sprechen lernen.
Auch diese Tätigkeit ist abwechslungsreich, interessant und flexibel planbar, außerdem auch erfolgreich, denn einige Kinder konnten durch diese Unterstützung schon gut integriert werden und in der Folge die Grundschule erfolgreich abschließen.

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               Sprachhelfer Manfred Hoffmann mit zwei seiner Schützlinge

 Sowohl bei den Lesepaten als auch bei den Sprachhelfern sind wir immer auf der Suche nach Erweiterungsmöglichkeiten in unseren Teams, denn der Bedarf wird nicht kleiner. Haben Sie vielleicht Interesse? Das bieten wir:
  • Einzelarbeit mit Kindern, die sehr dankbar für jede Unterstützung sind.
  • Einen großen Pool an Arbeitsmaterialien.
  • Ein freundliches und hilfsbereites Team – sowohl Lehrerinnen und Lehrer als auch die anderen Sprachhelferinnen stehen mit Rat und Tat zur Seite.
  • Angenehme Arbeitszeiten ganz nach Wunsch und Absprache.
  • Einmal im Halbjahr gemütliches Beisammensein mit allen Ehrenämtlern der Schule bei Kaffee und Kuchen.

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                        Ehrenämtler-Café in der Vorweihnachtszeit

Ist Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Interesse geweckt? Wenn ja, oder auch wenn Sie Fragen haben, rufen Sie in der Schule an (2670) und sprechen mit dem Schulleiter Günter Bieler oder OGS-Leiterin Margarete Weidt.
Oder noch besser: Kommen Sie zu einem persönlichen Gespräch vorbei!